Die berühmtesten Gründungsmythen der europäischen Zivilisationsgeschichte stammen aus der griechischen Stadt Theben. Errichtet wurde sie von Kadmos, nachdem dieser Anweisungen vom Orakel von Delphi erhalten hatte. Allerdings wachte ein Drache an dem prophezeiten Ort. Kadmos tötete das Tier, ohne zu ahnen, was für beträchtliche Folgen diese Tat nach sich ziehen würde. Auf Rat der Athene pflanzte er die Zähne des Ungeheuers in die Erde. Da sprossen Krieger aus dem Boden, die sich sofort gegenseitig niedermetzelten. Nur fünf Männer überlebten. Einer von ihnen war Echion, zu dessen Stammlinie Iokaste zählte. Sie wurde mit Laios vermählt, dem König der Thebaner. Die Geschichte ihres Kindes ist bekannt: Unwissend erschlägt Ödipus den Vater, heiratet die Mutter und als er seiner Taten gewahr wird, blendet er sich selbst.
Ödipus, der gedemütigte Held, verflucht seine Söhne, ewig im Zwist zu liegen. Eteokles und Polyneikes beschließen deshalb einen Pakt, der vorsieht, die Herrschaft über Theben abwechselnd in einjährigem Turnus auszuüben. Doch Eteokles hält sich nicht an die Verabredung, Polyneikes droht daraufhin mit einem brutalen Angriffskrieg. Verzweifelt appelliert Iokaste an die menschliche Vernunft und bittet ihre Kinder friedlich zu verhandeln. Kann der Fluch des immergleichen Zyklus durchbrochen werden?
Roland Schimmelpfennig wirft mit seinem Epos „Anthropolis“ einen modernen Blick auf die Antike und auf die großen griechischen Tragödien von Aischylos, Sophokles und Euripides. Analog zum Begriff des „Anthropozän“, dem Zeitalter des Menschen, konzipierte er über sechs Generationen hinweg eine Pentalogie, die sich „den ‚Ungeheuern’ innerhalb und außerhalb des zivilisatorischen Bollwerks ‚Stadt‘ in einer Neuübertragung und Bearbeitung der thebanischen Tragödien und ihrer Mythen stellen will“. Das ETA Hoffmann Theater zeigt den vierten Teil „Iokaste“ und beleuchtet, wie aktuell die Konflikte in einem fast 2500 Jahre alten Stoff sind und die seit langem unter der Oberfläche moderner Gesellschaften schwelen.
Die Produktion ist eine Kooperation mit der Städtischen Musikschule Bamberg.
Gefördert durch die Oberfrankenstiftung.
RegieSibylle Broll-Pape
Bühne und KostümeRainer Sinell
VideoManuela Hartel
Live-MusikIngmar Kurenbach
ChoreographieTim Czwerwonatis
DramaturgiePetra Schiller
Besetzung
IokasteBarbara Wurster
Eteokles, König von ThebenDaniel Seniuk
Polyneikes, sein BruderLeon Tölle
Menoikeus / SphinxPit Prager
TeiresiasFlorian Walter
KreonStephan Ullrich
AntigoneAntonia Bockelmann
IsmeneJeanne Le Moign
Kinderchor der Städtischen Musikschule Bamberg
Datum: 12. Januar 2025
Zeit: 16:00
Diese Veranstaltung wird Ihnen präsentiert von:
„Kultur.Bamberg – der offizielle Veranstaltungskalender für Stadt und Landkreis Bamberg“
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