Symphoniekonzert Bamberger Symphoniker

2. Konzert Abo C // Herbert Blomstedt

Herbert Blomstedt Dirigent

Ludwig van Beethoven Symphonie Nr. 2 D-Dur op. 36
Johannes Brahms Symphonie Nr. 4 e-Moll op. 98

Die Konzerteinführung findet eine Stunde vor Konzertbeginn im Joseph-Keilberth-Saal statt.

Jeder, der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden. Diese Worte von Franz Kafka passen wunderbar auf unseren verehrten Ehrendirigenten, der längst eine Legende am Pult ist. Obwohl er strikt auf ein Lebensalter von 100 Jahren zugeht, hat er immer noch seine Leidenschaft für akribische Detailarbeit im Fokus. Zudem gelingt es ihm auf kongeniale Weise, seine positive Energie über die Musik an das Publikum weiterzugeben. Gefragt, was sein Geheimnis sei, antwortete er einmal: Die Liebe zur Musik. Das ist wie ein Feuer, das man nicht löschen kann – das beflügelt mich, das fordert mich heraus. Und er ergänzte sehr sympathisch: Ich bin ein gewöhnlicher alter Mann, aber wenn man gleichzeitig verliebt ist, gibt das ungeahnte Kraftreserven frei. Herbert Blomstedt ist ein Meister der Interpretationskunst, sein zutiefst menschlicher und wacher Esprit dabei unverwechselbar. Als souveräner Kenner der jeweiligen Werke erhalten sie durch ihn stets eine ganz persönliche Lesart. Seine charakteristischen Markenzeichen sind die kleinen, jedoch akkuraten Gesten oder streichelnde Handbewegungen. Dazu kommt die Ausstrahlung eines unglaublich in sich ruhenden Künstlers, der niemandem mehr etwas beweisen muss und mit ungebrochener Freude musiziert. Gerne rückt er in seinen selbst zusammengestellten Programmen unbekanntes Repertoire seiner schwedischen Heimat in den Fokus – aber getreu des Mottos, dass alte Liebe nicht rostet, kehrt er regelmäßig zu seinen musikalischen Fixsternen zurück. Und er wird bei uns mit den beiden Symphonien von Beethoven und Brahms wieder genau das anstreben, was er sich in seiner Funktion als Dirigent so sehr wünscht: Wenn es mir gelingt, die Herzen der Menschheit zu bewegen, dann bin ich glücklich.

Fotos (c) J. M. Pietsch