Der Geschmack des "Bamberger Rauchbieres traditioneller Herstellungsart" wird bestimmt von der Herstellung des Rauchmalzes, die in der Stadt Bamberg eine lange und durchgängige Tradition hat. Dabei wird das sogenannte grüne, also noch feuchte Malz nicht in den heute allgemein üblichen rauchfreien Trocknungsanlagen, den Darren, sondern durch den heißen Rauch offenen Holzfeuers in den brauereieigenen Rauchdarren getrocknet.
Das Bier früherer Zeiten hatte ausnahmslos – und nicht nur in Bamberg – einen deutlichen Rauchgeschmack, weil man das Malz ja gar nicht rauchfrei trocknen konnte. Erst seit der Einführung der rauchfreien Trocknungstechnik in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Rauchbier zu einer Besonderheit, die sich nur in Bamberg eine treue Anhängerschaft bewahren konnte. Ab ca. 1935 waren die Bamberger Brauereien Schlenkerla und Spezial die einzigen, die dem Rauchbier traditioneller Herstellungsart treu blieben, ihre Rauchdarren modernisierten und auf eine je eigene Art weiterentwickelten. Aus dem Traditionsbier machten sie so eine lokale Spezialität.
Tatsächlich gibt es aber mittlerweile weltweit und natürlich auch in Bamberg und im Bamberger Land etliche Brauereien, die sich dem Rauchbier wieder zugewandt haben und es dank der entsprechenden Spezialmalze wieder in ihr Portfolio aufgenommen haben und damit auch international für Aufmerksamkeit sorgen.
Passagier auf der "Arche des Geschmacks" der Slow food Bewegung sind allerdings nur die beiden Brauereien Schlenkerla und Spezial aufgrund ihrer ungebrochenen Tradition in der Herstellung.
Außergewöhnlich ist das Bier in jedem Fall und immer ein guter Grund, sich über Güte, Tradition und Handwerk auszutauschen. Und wem der Geschmack des Bieres beim ersten Glas noch ungewöhnlich vorkommt, kann auf diese Bamberger Weisheit vertrauen: „Das zweite Seidla schmeckt besser als das erste, und das dritte bereits besser als das zweite.“