Seit Jahrhunderten werden in Franken Felsenkeller an Hängen und in Hohlwegen zur günstigen Kühlung und Lagerung von Bier, Kartoffeln, Rüben und anderen Produkten genutzt. Ende des 18. Jahrhunderts entstanden in der Nähe der von den Brauereien genutzten Lagerkeller die sogenannten Sommerkeller. So konnte man Essen und Trinken mit dem gemütlichen Sitzen unter schattigen Bäumen verbinden. Mit dem Bau von Kegelbahnen Ende des 19. Jahrhunderts nahm die Attraktivität dieser Kelleranlagen weiter zu.
Am Ortsrand von Unterhaid liegt die historische Kellergasse. Die 165 m lange, in einen Hohlweg eingebettete Kellergasse besteht aus 29 privaten Einzelkellern und einem Sommerkeller der ehemaligen Brauerei mit Kellerhaus, Terrasse und Kegelbahn. Unter den vielen und vielfältigen Kelleranlagen des fränkischen Raumes nimmt die Unterhaider eine herausragende Stellung ein. Sie zeigt eine über viele Jahre kaum veränderte Anlage mit Ausschankmöglichkeit und Kegelbahn in nachbarschaftlichem Nebeneinander mit den Lagerkellern der Hausbrauberechtigten aus dem Ort. Der bewirtschaftete Bierkeller ist in den Sommermonaten bei schönem Wetter jeweils ab 16 Uhr geöffnet.
Einer der Felsenkeller dient verschiedenen bedrohten Fledermausarten als Winterquartier. Im hinteren Bereich des Kellerganges erlaubt ein Bergsturz einen Einblick in die geologischen Schichten des Berges. Spezielle Führungen für Kinder bieten hier Einblick in das Leben unter der Erde. Das "grüne Klassenzimmer" ist aus Gründen des Fledermausschutzes nur in den Zeiten von Mai bis September geöffnet.
Unterhaid liegt 9 km nordwestlich von Bamberg im Maintal am Südhang der Hassberge. Es ist der östlichste Ort in Oberfranken, in dem noch Weinbau betrieben wird. Wein- und Bierfranken treffen hier zusammen.